Ab ca. dem 50. Lebensjahr treten bei fast jedem zweiten Mann Veränderungen der Prostata auf. Zu den gutartigen Veränderungen gehören die altersbedingte Vergrößerung der Prostata und eine Prostataentzündung. Bei den bösartigen Veränderungen handelt es sich um Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt.

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist bei Männern in Deutschland der häufigste bösartige Tumor. In der Regel wächst Prostatakrebs langsam und führt in ca.  zehn Prozent der Fälle zum Tod. Wenn er jedoch gestreut hat, sich also über die Prostata hinaus ausgebreitet hat, ist eine Heilung deutlich erschwert oder ausgeschlossen. Daher ist es wichtig, Prostatakrebs rechtzeitig zu entdecken. Je früher er erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Heilung.

Was sagt der PSA-Wert aus?

PSA steht für Prostata-spezifisches Antigen (PSA), ein Eiweiß, das nur in der Prostata produziert wird. Geringe Mengen PSA finden sich auch im Blut, so dass sein Wert hier bestimmt werden kann. Ein gestiegener PSA-Wert ist ein erster Hinweis auf eine Veränderung der Prostata. Er sagt jedoch nichts darüber aus, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt.

Bei einem auffälligen PSA-Wert wird die Messung wiederholt. Sollte sich das Ergebnis bestätigen, können eine Ultraschalluntersuchung oder eine Gewebeprobe (Biopsie) weitere Hinweise auf die Ursache der Prostataveränderung liefern. Doch häufig reichen diese Untersuchungen nicht für eine genaue Diagnose aus.

MRT-Untersuchung der Prostata hilft weiter

Die MRT-Untersuchung der Prostata hat sich in den letzten Jahren als nahezu treffsicheres, bildgebendes Verfahren zur Erkennung von Prostatakarzinomen etabliert. Sie liefert mehrere voneinander unabhängige Parameter zur Beurteilung der Prostata und wird daher auch als multiparametrische MRT bezeichnet.

Die Prostata-MRT ist

nicht-invasiv
schmerzfrei
und verursacht keine Strahlenbelastung.

Wann ist eine MRT-Untersuchung der Prostata sinnvoll?

  • Veränderter PSA-Wert

Wenn der PSA-Wert erhöht, ansteigend oder schwankend ist, kann mit einer MRT-Untersuchung die Ursache für die veränderten Werte abgeklärt werden.

  • Prostatavergrößerung

Bei einer Prostatavergrößerung kann man mithilfe von MRT-Aufnahmen herausfinden, ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt.

  • Biopsie ohne Ergebnis

Wenn die Biopsie kein Ergebnis geliefert hat, obwohl der PSA-Wert erhöht ist oder die Tastuntersuchung positiv war, kann eine MRT-Untersuchung verdächtige Stellen in der Prostata ausmachen. Anschließend können gezielt Gewebeproben entnommen werden.

  • Vor einer Biopsie

Mithilfe hochaufgelöster MRT-Bilder kann man krankhafte Veränderungen der Prostata lokalisieren und nachfolgend gezielt Gewebeproben entnehmen.

  • Prostatakarzinom

Wenn ein Prostatakarzinom festgestellt wurde, können mit einer MRT-Untersuchung seine Größe und Ausdehnung bestimmt werden. Mit zusätzlichen Aufnahmen kann der Arzt verdächtige Lymphknoten oder verdächtige Knochenareale untersuchen.

  • Überwachung eines Niedrigrisiko-Prostatakarzinoms

Ein Prostatakarzinom muss nicht immer operativ entfernt oder bestrahlt werden. Bei einem lokal begrenzten Niedrigrisiko-Prostata-Karzinom kann es ausreichen, das Karzinom aktiv zu überwachen. Eine MRT-Untersuchung der Prostata kann dabei helfen, ein eventuelles Fortschreiten des Tumors zu entdecken.

Was vor einer MRT-Untersuchung der Prostata zu beachten ist:

Eine MRT-Untersuchung der Prostata kann frühestens sechs Wochen nach einer Biopsie durchgeführt werden, ansonsten jederzeit.

Patienten mit Herzschrittmacher, Neurostimulatoren oder implantiertem Defibrillator können aufgrund möglicher Wechselwirkungen nicht im Magnetresonanztomographen untersucht werden. Cochleaimplantate können geeignet sein, Insulinpumpen können Sie selbst entfernen. Bitte sprechen Sie dazu mit Ihrem behandelnden Arzt.

Unmittelbar vor der Untersuchung sollten Sie Blase und Darm entleeren. Bitte nehmen Sie keine Abführmittel ein, da sie die Aussagekraft der MRT-Aufnahmen beeinträchtigen können. Auch Einläufe sollten aus diesem Grund nicht vorgenommen werden.

Sie müssen nicht nüchtern sein

Wie läuft die MRT-Untersuchung der Prostata ab?

Zunächst führt der untersuchende Arzt ein Aufklärungsgespräch mit Ihnen, um die geplante Untersuchung zu besprechen, mögliche Fragen zu beantworten und zu klären, ob es Hinderungsgründe für die MRT gibt.

Während der MRT-Untersuchung liegen Sie bequem auf dem Rücken und tragen einen Kopfhörer, der die Klopfgeräusche des MRT dämpft und über den Sie mit unserem Personal verbunden sind. Sie erhalten ein Kontrastmittel, das in der Regel gut vertragen wird. Eventuell bekommen Sie außerdem ein Medikament, das die Darmbewegungen reduziert. Die Untersuchung dauert ca. 30 bis 40 Minuten.

Besprechung der Untersuchungsergebnisse

Nach der Untersuchung erhalten Sie eine CD mit den Untersuchungsbildern. Der überweisende Arzt erhält den schriftlichen Befund. Mit ihm vereinbaren Sie einen Termin, zu dem Sie die CD mitbringen. Ihr Arzt wird die Ergebnisse und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprechen.

So bekommen Sie einen Termin für eine MRT-Untersuchung der Prostata

Vereinbaren Sie einfach direkt einen Untersuchungstermin mit uns oder wenden Sie sich an Ihren Urologen, der Sie an uns überweist.

Im Förde-Radiologicum führen

Dr. med. Oliver Lehmberg am Standort Lubinus und (Lubinus, Steenbeker Weg 25, 24106 Kiel, Tel.: 0431 / 388 18-115)

Dr. med. Frank Schubert am Standort Preetz (Preetz, Am Krankenhaus 5, 24211 Preetz, Tel.: 04342 / 801-284)

die multiparametrische MRT-Untersuchung der Prostata durch.

Wer trägt die Kosten für eine MRT-Untersuchung der Prostata?

Private Krankenversicherungen übernehmen die Kosten meistens in voller Höhe. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die Untersuchung nur teilweise oder in begründeten Einzelfällen auf Anfrage auch vollständig. Bitte nehmen Sie in jedem Falle Kontakt zu Ihrer Versicherung bzw. Krankenkasse auf, um die Kostenfrage zu besprechen.