Konventionelles Röntgen

Röntgen? Ein Risiko? Wozu überhaupt?

Was sind Röntgenstrahlen?
Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen, ähnlich den Lichtstrahlen, ultravioletten Strahlen oder Radiowellen. Sie sind energiereicher als Licht, jedoch energieärmer als radioaktive Strahlung. Diesen Strahlenarten sind wir ununterbrochen ausgesetzt. In Form von kosmischer Strahlung (von der Sonne) oder Strahlung von radioaktiven Stoffen im Gestein, aus der Luft oder dem Wasser. Dies nennt man natürliche Strahlenbelastung! Die jährliche Gesamtstrahlenbelastung eines Menschen setzt sich im Durchschnitt zu 2/3 aus dieser natürlichen Strahlenbelastung und zu 1/3 aus „künstlicher“ Strahlenbelastung – z. B. dem Röntgen – zusammen.

Was geschieht beim Röntgen?

Genau wie Licht gut durch eine Glasscheibe, jedoch nicht durch eine Wand dringt, können Röntgenstrahlen unterschiedlich gut verschiedene Körpergewebe durchstrahlen. Beim Durchdringen eines Körpers wird die Röntgenstrahlung durch verschiedene Gewebe (z. B. Knochen, Fett) unterschiedlich stark geschwächt und trifft anschliessend auf einen Röntgenfilm, der durch die auftreffende Strahlung unterschiedlich stark geschwärzt wird.
WICHTIG: Im Gegensatz zu radioaktiver Strahlung gibt es nach Abschalten der Röntgenröhre keine Strahlung mehr. Röntgenstrahlung verschwindet ebenso wie elektrisches Licht beim Betätigen des Ausschalters.

Kann das Röntgen gefährlich sein?
Jede Röntgenuntersuchung stellt ein gewisses Risiko dar. Sowohl durch Röntgenstrahlung als auch durch die „natürliche“ Strahlenbelastung können Veränderungen an den Erbanlagen (Genen) hervorgerufen werden.

Die Veränderung der Erbanlage ist ein rein zufälliges Ereignis (wie 6 Richtige im Lotto). Man kann daher nicht sagen, Röntgenstrahlung sei bis zu einer bestimmten „Menge“ (Dosis) ungefährlich.

Die Wahrscheinlichkeit aufgrund einer Röntgenuntersuchung z. B. eine Krebserkrankung auszulösen, ist verschwindend gering. Sie steigt jedoch mit der Menge (Dosis) der Strahlung an.

Wie hoch ist das Risiko genau?
Das Risiko, infolge einer Röntgenuntersuchung an einem Tumorleiden zu erkranken, kann statistisch abgeschätzt werden. Ein Beispiel: Bei einer Lungenaufnahme beträgt das Risiko 1 : 250.000. Das bedeutet, erhalten 250.000 Menschen diese Untersuchung, so wird eine Person an den Folgen der Lungenaufnahme – allerdings erst Jahrzehnte nach der Lungenaufnahme – erkranken. Für andere Untersuchungen ist das Risiko mal größer, mal kleiner. Zum Vergleich: Der gleichen Strahleneinwirkung wie bei einer Lungenaufnahme ist der Passagier eines Fluges von Frankfurt nach New York und zurück ausgesetzt. Statistisch ist das Risiko, an einem, durch diagnostische Masßnahmen hervorgerufenen, Tumor zu erkranken, ungefähr vergleichbar mit dem eines Fußgängers, überfahren zu werden.

Warum muss überhaupt geröntgt werden?
Ein Risiko – und sei es auch noch so gering – geht jeder Mensch nur ein, wenn er einen persönlichen Nutzen daraus zieht. Man darf deshalb bei der Beurteilung des Risikos den Nutzen der Röntgenuntersuchung nicht außer acht lassen. Schließlich wird geröntgt, um Schaden vom Patienten rechtzeitig abwenden zu können oder sogar, um sein Leben zu retten.

Selbstverständlich werden Röntgenstrahlen nur gezielt eingesetzt. Kommt es nach genauer Überprüfung der Fragestellung durch den behandelnden Arzt und den Radiologen zum Einsatz von Röntgenstrahlung, wird in unserer Praxis mit Hilfe modernster Techniken ein Maximum diagnostisch wichtiger (für die Therapie bedeutsamer) Informationen mit einem Minimum an Strahleneinwirkung erzielt. Eine unserer Hauptaufgaben sehen wir darin, den Patienten vor unnötiger Strahlenbelastung zu schützen.

Wie sehen Röntgenbilder aus?

Röntgenaufnahme der Lunge/Röntgenaufnahme der Lendenwirbels

Kann das Röntgen nicht durch andere bildgebende Verfahren ersetzt werden?
Viele Röntgenaufnahmen werden heutzutage schon durch alternative Untersuchungsarten, z.B. Ultraschall (=Sonographie) oder MRT (= Magnetresonanztomographie), ersetzt. Jedoch gibt es nach wie vor viele Anwendungsbereiche, in denen auf das konventionelle Röntgen oder eine CT Untersuchung nicht verzichtet werden kann. Veränderungen in der Lunge oder z. B. Knochenbrüche lassen sich mit keinem anderen bildgebenden Verfahren so gut erkennen, wie mit dem Röntgen.

Wozu dient der Röntgenpass?
Ihr Röntgenpass hilft uns, einen Überblick über Ihre bisher durchgeführten Röntgenuntersuchungen zu bekommen. Damit werden eventuell unnötige Wiederholungsaufnahmen vermieden. Auch können auswärts (z. B. in Praxen oder anderen Krankenhäusern) angefertigte Röntgenbilder rechtzeitig von uns angefordert werden. Diese Röntgenbilder (sogenannte Voraufnahmen) helfen uns dabei, den Krankheitsverlauf eines Patienten richtig beurteilen zu können. Dies ist die Voraussetzung um anschließend das richtige Therapieverfahren zu beginnen.

Röntgen an unseren Standorten

Lubinus

Preetz